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Candida Auris

Wie grundsätzlich alle Pilzinfektionen ist auch der Candida Auris eine sekundäre Erkrankung.

Was heisst das?
Bereits immungeschwächte Menschen bzw. Patienten sind sehr anfällig auf diesen eher neuartigen Hefepilz.

Diese Pilzerkrankung greift meist die Lungen an und löst eine bonchopulmonale Mykose aus. Dieser Verlauf kommt entweder in Schüben oder seltener ohne erkennbare Schüben zu einer progressive Fibrose der Lungen.

Wer ist anfällig?
Immungeschwächte bzw. vorerkrankte Patienten sind sehr anfällig, vor allem bei einem Aufenthalt in einem Krankhaus. Dort gedeihen bekanntlicherweise solche Hefepilze prächtig.

Kinder und Aspergillose

Allergische Infektion der Lungen durch Aspergillose bei Kindern ist eher ungewöhnlich. Meistens liegt eine andere Grunderkrankung vor, zumeist ist das die Stoffwechselkrankheit zystische Fibrose.

Bei einigen Kindern mit Asthma wurde auch Aspergillose nachgewiesen aber die Symptome waren eher schwach und nicht so ausgeprägt.

Wo kann ich mich infizieren?

Klassische Erkrankung tritt zu Haus oder am Arbeitsplatz auf: Die Räumlichkeiten sollten nach Schimmelpilz überprüft werden. Allgemein wenig Frischluft oder tragen von Gesichtsmasken (welche nicht gewaschen oder dreckig oder in der Hosentasche transportiert werden).
Ausserdem: im Heu, Stroh, malzende Gerste, Tierfutter, Blätter, Klimaanlagen, Vögel (Kot), Topfblumen, Gartenerde, Rindenmulch, Aktenstaub, Bücherstaub, Möbelstaub, Estrichstaub, alte Matratzen und Möbel. Feuchte Wände, Biomüll (Kompost), vertrocknete Pflanzen. Arbeiten in Feuchtgebieten (Kanalisation).

Vitamin D

Vitamin D Mangel gilt tatsächlich als ein Risikofaktor für das Entstehen einer Pilzinfektion! Die Immunantwort der Erkrankten korreliert mit den tiefen Vitamin D Spiegel.

Die Vitamin D Therapie muss schlau und zur richtigen Zeit eingesetzt werden. Bei bereits Infektiösen Patienten hilft eine alleinige Vitamin D Therapie nicht, da die Rezeptoren für die Vitamin D Aufnahme von Aspergillus-Kolonien dereguliert bzw. besetzt werden. Diese Keime müssen zuerst mit zb. Antimykotika bekämpft werden und dann gleichzeitig mit der Vitamin D Einnahme begonnen werden.

Einsatz von Antimykotika

Bei Antimykotika Medikamenten gibt es ausreichen viel Auswahl und es kommen stetig neue Zulassungen auf den Markt.

Generell können solche „Azole“ wie Itraconazol den Bedarf an Steroiden einsparen und bessert allgemein die Lungenfunktion. Die Wirkung ist schnell und die Ergebnisse sind in den Laborwerten schnell ersichtlich auch das körperliche Befinden der Patienten sind signalgebend. Bei immungeschwächten Patienten ist eine Behandlung mit rasch wirkenden Medikamenten wichtig um nicht in die lebensbedrohliche invasive Aspergillose reinzugleiten.

Asthma Patienten welche Steroide einnehmen, ist die Behandlung bzw. die Therapie Festsetzung schwieriger. Es müssen viele Paramater berücksichtigt werden und eine zeitlich längere Behandlung angestrebt werden.

 

Therapie mit Steroide

Die Behandlung mit systemischen Steroiden entweder in oraler oder durch Injektion ist allgemein anerkannt. Die Dauer und Dosis ist extrem Unterschiedlich und wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Mit Steroiden Behandlung bilden sich die Lungeninfiltrate und Schleimpfröpfe in normalen Umständen rasch zurück.
Ein unerwünschter Nebeneffekt ist, dass Steroide das Wachstum von anderen Pilzen begünstigen können.

Jedenfalls ist hier die grösste Herausforderung für den behandelnden Arztes die richtige Dosierung und Therapie-Dauer festzulegen. Auch fortlaufende Änderungen dieser Werte sollte mit den Patienten besprochen werden um Unsicherheiten zu vermeiden. Je nachdem kann eine Steroiden-Behandlung mehrere Monate dauern oder sogar bis zu einem Jahr!

 

Hauttest

Der Hauttest ist auch ein schneller Test und recht zuverlässig (genauigkeit von fast 90%) ausser man leidet gleichzeitig an Asthma, dann sollte man eher auf einen Hauttest verzichten: da ein Falsch-Positiv Ergebnis höher liegt!

Ein Hauttest wird generell mit einem Pricktest gemacht: man tröpfelt eine Lösung auf die Haut. Das Ergebnis ist sehr schnell vorhanden.
Es gibt auch einen zweiten Hauttest, welche Intrakutan genannt wird. Hier wird eine Lösung in die Haut eingeführt und Ergebnisse können sich bis zu 24h verzögern.

Fragen Sie Ihren Arzt wie zuverlässig die Tests sind, da je nach Herstellern die Angaben variieren und man sollte nie allein durch einen Hauttest eine Aspergillose-Diagnose feststellen.

 

Diagnostik mit Röntgen

Bildgebende Diagnostik wie im Nativ-Röntgen oder auch im MRT sind mittlerweile möglich. Die Datensammlung diesbezüglich ist vorhanden und Thorax und Lungenbefall Vergleiche können gemacht werden. Aber man sollte die Diagnose im Gesamtkontext zusammenführen und nicht nur aufs Röntgen verlassen.

Bei konventionellen Röntgen sind auch unauffällige Befunde möglich. Die Chance steht bei ca. fifty-fifty. Der häufigste Befund sind die sogenannte Infiltrate (siehe Titelbild). Ein ähnliches Bild wie bei einer Tuberkulose. Es müssen nicht zwangläufig beide Lungen befallen sein.

 

Mukoviszidose und Aspergilli

Aspergilli besiedeln im Laufe des Lebens die Bronchialschleimhaut jedes zweiten Patienten mit der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Zumeist bleibt es glücklicherweise unerkannt aber bis zu ein Drittel dieser Patienten können ein Vollbild Erkrankung durchmachen.

Ein radiologischer Blick des Arztes kann zur Findung führen. Ausserdem sollten Patienten mit zystischer Fibrose (Mukoviszidose) nach Antibiotika-Einnahme Vorsicht walten lassen. Da durch diesen Medikamenten Einsatz im Körper Platz gemacht wird für andere Mikroorganismen wie Pilze und Hefen. Antibiotika ist nicht Antimykotika oder Antifungal.

 

Die Entwicklung einer Aspergillose

Pilze oder Hefen können nach ihrer Einatmung das Lungensystem besiedeln, insbesondere wenn die Schleimhaut durch Asthma oder einer anderen Krankheit (zb. Coronavirus) vorgeschädigt ist. Allergien gegen Pilze/Hefe begünstigen diesen Prozess erheblich.

Die Aspergilli nistet sich in den Schleimhäuten und fühlt sich dort wohl. Weil Vorerkrankungen wie Asthma fördert die Sekretbildung in der Lunge und somit ein idealer Ort für den Aspergillus sich einzunisten und zu vermehren.

Ein Mensch mit schwachem Immunsystem und zugleich wohnhaft in einer Umgebung, welche eine hohe Schimmelpilz Sporenkonzentration vorweist, ist besonders anfällig für diese Krankheit. Sowie regelmässiges tragen von Masken oder unsachgemässe Verwendung d.h. aufbewahren in Hosentasche und dann die Gesichtsmaske wieder anziehen.

Es gibt auch Studien, welche Aspergillus-Pilze im Vogelkot nachgewiesen haben. Man sollte tunlichst den Kontakt zu zb. Taubenkot vermeiden bzw gründich die Hände waschen.

Auch der Beruf der Patienten könnte wichtig sein für die Ursachenfindung: ein Gärtner hat viel Kontakt mit Erde / Humus. Oder Angestellte der städtischen Müll-Vearbeitung oder allgemeine Reinigungskräfte. Auch Privatleute, die ihren Bio-Müll in Kompost-Anlagen abliefern, könnten dort eine „Ansteckung“ einholen.

Auch beim Gesunden Menschen kann eine Aspergillose sich am Anfang zuerst ausbreiten, da das Immunsystem die „ausgewachsene“ Sporen erst in Form von Hyphen erkennt und das Körpereigene Abwehrsystem aktiviert. Darum ist es nicht üblich, dass die Krankheit am Anfang einen starken Verlauf hat. Weil es genau so verläuft, könnte das natürlich für die Immungeschwächten Patienten verheerend sein, welche deshalb kontinuierlich überwacht werden sollten bzw. bei Verdacht sofort auf Aspergillose testen oder behandeln.